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PATIENTENVERFÜGUNG
Ich, Peter Freudenstein,
geboren am 22. Februar 1958 in Kassel,
wohnhaft in Rheinring 65, 38120 Braunschweig,
verfasse
diese Patientenverfügung für den Fall, dass ich aufgrund von
Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinstrübung in einen Lebenszustand gerate,
in dem ich meine Urteils- und Entscheidungsfähigkeit verloren habe und
nicht mehr in der Lage sein werde, meinen Willen bezüglich meiner
medizinischen Versorgung und Behandlung zu bilden oder verständlich zu
äußern. Ich erwarte, dass sich alle Beteiligten bei ihren Entscheidungen
an diese Patientenverfügung halten.
Mit dieser Patientenverfügung widerrufe ich alle bisher errichteten Patientenverfügungen.
- Anwendungsbereich
- Meine Patientenverfügung soll in folgenden exemplarisch benannten Situationen gelten:
- Wenn ich mich im Zustand eines weit
fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses befinde, z.B. bei einer
Demenzerkrankung und wenn ich auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht
mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu
mir zu nehmen.
- Wenn zwei erfahrene Ärztinnen oder Ärzte
unabhängig voneinander bestätigt haben, dass aufgrund einer direkten
Gehirnschädigung (z.B. durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündungen)
oder indirekten Gehirnschädigung (bspw. nach Schock, Wiederbelebung oder
Lungenversagen) meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen
zu treffen und mit anderen in Kontakt zu treten, aller
Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich erloschen ist, auch wenn der
Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Ich bin mir bewusst, dass in
solchen Situationen die Fähigkeit zu empfinden erhalten sein kann und
dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz auszuschließen, aber
unwahrscheinlich ist.
- Wenn ich mich nach ärztlicher Einschätzung aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im unmittelbaren Sterbeprozess befinde.
- Wenn ich mich im Endstadium einer unheilbaren,
tödlich verlaufenden Krankheit befinde, auch wenn mein Todeszeitpunkt
noch nicht absehbar ist.
- Wenn ich an Coronavirus erkrankt bin und meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich äußern kann.
- Wenn ich mich im Zustand eines weit
fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses befinde, z.B. bei einer
Demenzerkrankung und wenn ich auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht
mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf natürliche Weise zu
mir zu nehmen.
- Ermittlung meines mutmaßlichen Willens
- Wenn ein in dieser Patientenverfügung nicht
konkret geregelter, mit den vorbezeichneten Situationen vergleichbarer
Lebenszustand eintritt, wünsche ich, dass mein mutmaßlicher Wille
möglichst im Konsens aller Beteiligten ermittelt wird. Dafür soll diese
Patientenverfügung als Richtschnur maßgeblich sein.
- Medizinische Maßnahmen
- In den unter § 1 aufgeführten Situationen erwarte ich, dass folgende Maßnahmen realisiert werden:
- Schmerz- und Symptombehandlung
Ich wünsche eine fachgerechte Schmerz- und Symptombehandlung, auch Behandlung mit bewusstseinsdämpfenden Mitteln zur Beschwerdenlinderung, falls alle sonstigen medizinischen Möglichkeiten zur Schmerz- und Symptombehandlung versagen. Ich nehme dabei in Kauf die unwahrscheinliche Möglichkeit der Verkürzung meiner Lebenszeit durch schmerz- und symptomlindernde Maßnahmen.
- Künstliche Ernährung
Ich wünsche, dass eine künstliche Ernährung unterlassen bzw. eine bereits eingeleitete künstliche Ernährung eingestellt wird. Dies gilt für jede Form der künstlichen Zuführung der Nahrung (z.B. Magensonde durch den Mund, die Nase, die Bauchdecke oder durch venöse Zugänge).
- Künstliche Flüssigkeitszufuhr
Ich wünsche, dass keine künstliche Flüssigkeitszufuhr erfolgt. Ich wünsche nur eine fachgerechte lindernde Mundpflege und -befeuchtung, insbesondere zur Vermeidung von Durstgefühl.
- Künstliche Beatmung
Ich wünsche, - unter der Voraussetzung, dass ich Medikamente zur Linderung der Luftnot erhalte - dass keine künstliche Beatmung durchgeführt bzw. eine schon eingeleitete Beatmung eingestellt wird. Die Möglichkeit einer Bewusstseinsdämpfung oder einer ungewollten Verkürzung meiner Lebenszeit durch diese Medikamente nehme ich in Kauf.
- Dialyse
Ich wünsche, dass keine Dialyse durchgeführt bzw. eine schon eingeleitete Dialyse eingestellt wird.
- Antibiotika
Ich wünsche die Gabe von Antibiotika nur bei palliativmedizinischer Indikation zur Beschwerdelinderung.
- Blut bzw. Blutbestandteile
Ich wünsche die Gabe von Blut oder Blutbestandteilen nur bei palliativmedizinischer Notwendigkeit zur Beschwerdelinderung.
- Kreislaufstabilisierende Medikamente
Ich wünsche die Gabe von kreislaufstabilisierenden Medikamenten nur bei palliativmedizinischer Notwendigkeit zur Beschwerdelinderung.
- Wiederbelebung
In allen Fällen eines Kreislaufstillstands oder Atemversagens (nicht nur in den unter § 1 beschriebenen Situationen) lehne ich Wiederbelebungsmaßnahmen ab, sofern diese Situationen nicht im Rahmen ärztlicher Maßnahmen (z.B. Operationen) unerwartet eintreten.
- Schmerz- und Symptombehandlung
- Behandlungsort und Beistand
- Im Folgenden verfüge ich über den gewünschten Aufenthaltsort und Beistand, wenn ich mich im Sterbeprozess befinde.
- Ich möchte in einem Hospiz sterben, wenn dies möglich ist.
- Ich möchte hospizlichen Beistand.
- Ich möchte in einem Hospiz sterben, wenn dies möglich ist.
- Weitere grundsätzliche Bestimmungen
- Weitere Punkte, die mir wichtig sind, bestimme ich im Folgenden.
- Ich entbinde die mich behandelnden Ärztinnen und
Ärzte von der Schweigepflicht gegenüber folgenden Personen: Norbert u.
Angela Freudenstein, Margret Ortmayr.
- Ich erwarte, dass der in meiner
Patientenverfügung geäußerte Wille zu bestimmten ärztlichen und
pflegerischen Maßnahmen von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten und
dem Behandlungsteam befolgt wird.
- Sollte eine Ärztin oder ein Arzt oder das
Behandlungsteam nicht bereit sein, meinen in dieser Patientenverfügung
geäußerten Willen zu befolgen, erwarte ich, dass für eine anderweitige
medizinische und/oder pflegerische Behandlung gesorgt wird.
- Ich entbinde die mich behandelnden Ärztinnen und
Ärzte von der Schweigepflicht gegenüber folgenden Personen: Norbert u.
Angela Freudenstein, Margret Ortmayr.
- Ärztliche Aufklärung
- Ich wurde bei der Erstellung meiner Patientenverfügung durch folgende Ärztin/ folgenden Arzt beraten und aufgeklärt:
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- Weitere Vorsorgeregelungen
- Ich habe keine weiteren Vorsorgeregelungen getroffen.
- Gültigkeit
- Im Folgenden treffe ich Entscheidungen zur Gültigkeit dieser Verfügung.
- Diese Patientenverfügung gilt solange, bis ich sie widerrufe.
- Mir ist die Möglichkeit der jederzeitigen Änderung und des jederzeitigen Widerrufs meiner Patientenverfügung bekannt.
- Wenn ich meine Patientenverfügung nicht
widerrufen habe, wünsche ich nicht, dass mir in der konkreten
Anwendungssituation eine Änderung meines Willens unterstellt wird. Wenn
aber die behandelnden Ärztinnen und Ärzte oder das Behandlungsteam
aufgrund meiner Gesten, Blicke oder anderer Äußerungen die Auffassung
vertreten, dass ich entgegen den Festlegungen in meiner
Patientenverfügung doch behandelt oder nicht behandelt werden möchte,
dann ist möglichst im Konsens aller Beteiligten zu ermitteln, ob die
Festlegungen in meiner Patientenverfügung noch meinem aktuellen Willen
entsprechen.
Bei unterschiedlichen Meinungen soll in diesen Fällen der Auffassung folgender Personen besondere Bedeutung zukommen: Norbert u. Angela Freudenstein, Margret Ortmayr.
- Diese Patientenverfügung gilt solange, bis ich sie widerrufe.
- Unterschrift
- Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich
mir der Inhalte und Konsequenzen meiner Entscheidungen in der
vorliegenden Patientenverfügung bewusst bin. Ich befinde mich im
Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und habe diese Verfügung
eigenverantwortlich und ohne äußeren Druck erstellt.
Bestätigung der Unterschrift durch eine Zeugin
Hiermit bestätige ich, Margret Ortmayr, wohnhaft in Elbestraße 36, 38120 Braunschweig, dass diese Patientenverfügung von dem Verfasser selbst unterschrieben wurde. Außerdem bestätige ich, dass der Verfasser zum Zeitpunkt seiner Unterschrift nach meiner Wahrnehmung einwilligungsfähig war.
zu Hause, den 3. Februar 2023(Ort, Datum)_______________________________(Unterschrift)